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• Gold in Georgien. Stämme der Kolcher

 

  

5.000 Jahre altes Goldbergwerk in Georgien entdeckt

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Sensationeller Fund in Georgien

Sensationeller Fund in GeorgienAuch im Kleinen Kaukasus, jenseits der türkischen Grenze in Georgien, suchen Montanarchäologen aus Bochum gemeinsam mit georgischen Wissenschaftler nach Spuren des legendären Goldlandes Kolchis. Im Berg von Sakdrissi, nur 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tiflis, machen sie eine spektakuläre Entdeckung.

Georgischen Forschern in Tiflis ist der Berg von Sakdrissi mit seinen Stollen schon länger bekannt.

Gefunden wurden Dort seltsame Schächte. Niemand weiß, wie alt sie sind, wer sie benutzt hat und was dort abgebaut wurde. Den Wissenschaftlern in Georgien fehlte aber lange Zeit das Geld, um dort weiter zu forschen – und auch das Know-how.

Die Nachforschungen vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum gemeinsam mit georgische Kollegen stellte fest, dass sie ein sehr altes Bergwerk entdeckt haben, in dem vor langer Zeit Menschen einer Erzader hinterhergruben. Da Erzadern häufig Gold enthalten, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Bergwerk um ein Goldbergwerk gehandelt haben könnte.

Es beginnen archäologische Arbeiten sowohl an der Oberfläche als auch unter Tage. Oben wird der gesamte Aushub durchgesiebt, damit auch nicht das kleinste Teilchen verloren geht. Tausende Funde werden freigelegt, vor allem Steinwerkzeuge. Schubkarren voller Schutt müssen zunächst entfernt werden, bis die Forscher tief ins Innere des Berges vordringen können.

Eine weitergehende Untersuchung mit einem Elektronenmikroskop im deutschen Bergbaumuseum in Bochum klärt die Struktur und Zusammensetzung der winzigen Goldpartikel.

Die Ergebnisse beweisen, dass das Erz von Sakdrissi einen relativ hohen Goldgehalt hat, wobei die Proben nur von übrig gelassenem Erz stammen, das nicht abgebaut wurde.

Stück für Stück entschlüsselt das deutsch-georgische Team auch die Bergbau-Technologie der Goldgräber und ist erstaunt, dass man dem Goldabbau scheinbar mit so viel Aufwand und Spezialisierung nachgegangen ist.

Unterschiedliche Stein-Werkzeuge, so genannte Steinschlägel, werden im Rahmen der archäologischen Arbeiten freigelegt – ein weiteres Indiz dafür, dass das Bergwerk sehr alt sein muss. Und die gewölbten Dellen an den Wänden der Stollenschächte verraten, dass sich die Bergleute mit diesen einfachen Steinhämmern durchs Gestein gearbeitet haben müssen.

Faszinierend ist, dass sie es trotz dieser primitiven Werkzeuge geschafft haben, immerhin bis zu 70 Meter lange und 25 Meter tiefe Stollen in den Berg zu treiben. Wo das Gestein zu hart war, wurde es zunächst erhitzt, dann mit Wasser übergossen und so abgesprengt. Diese “zermalmende Erzgewinnung” ist eine Technik, die auch in späteren Jahrhunderten vielfach eingesetzt wurde.

Bei ihren Grabungen stoßen die Forscher auch auf einen weiteren überraschenden Fund: Holzkohle. Die Datierung des unscheinbaren Stückes ergibt, dass die Holzkohle 5000 Jahre alt ist, das heißt aus der frühen Bronzezeit stammt: eine Sensation. Damit würde der erste Goldbergbau in die Zeit der Kura-Arax-Kultur fallen.

Bergwerk aus der Bronzezeit

Die spektakuläre Datierung der Mine wird schließlich durch weitere Holzkohle-Funde mehrfach bestätigt. Dass in der frühen Bronzezeit schon Gold in Stollen abgebaut wurde, überrascht die Wissenschaft weltweit. Die alten Ägypter begannen erst etwa tausend Jahre später, nach Gold zu graben. Thomas Stöllner und seine Kollegen suchten nach dem Goldenen Vlies und haben das wohl älteste Goldbergwerk der Menschheit im Goldland Kolchis entdeckt.

Watch Video

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/680380/Sensationeller-Fund-in-Georgien

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Deutsches Bergbau-Museum kooperiert mit georgischen Nachwuchswissenschaftlern

Epoch Times Deutschland           

01.09.2007 

Im Sommer 2003 bewilligte die Volkswagen-Stiftung dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum eine Förderung des Projekts „Auf- und Ausbau interdisziplinärer Konzepte in Forschung und Lehre im Bereich der Montanarchäologie und Archäometallurgie in Georgien“. Ein Jahr später machte das Forscherteam aus georgischen und deutschen Archäologen, darunter Andreas Hauptmann und Thomas Stöllner, bei einer Lehrausgrabung in Georgien einen sensationellen Fund: Ein frühbronzezeitliches Goldbergwerk bei Sakdrissi aus der Zeit von 3.000 vor Christus.

Gold ist das erste Metall, das man allein wegen seines Prestigecharakters gewann und verarbeitete, in der Entwicklung der Kulturepochen spielte es eine herausragende Rolle. Dass man das Edelmetall so früh schon in Stollen abbaute war eine große Überraschung für die Forscher. Die georgische Region ist zwar bekannt für ihr Goldvorkommen, etwa das Gold der Kolchis, welches auch in der Sage um das Goldene Vlies vorkommt, aber man hatte angenommen, dass Gold in Flüssen als so genanntes Seifengold gewonnen wurde.

 Modernste Technologie im Einsatz

 In diesem Sommer beginnt nun ein dreieinhalb Jahre dauerndes Projekt, bei dem das Team das Bergwerk weiter ausgräbt und erforscht. Das Projekt ist weitläufig angelegt: Ab Ende Juli führt Stöllner mit seinen Kollegen umfangreiche Grabungen im Goldbergwerk von Sakdrissi durch, ergänzt durch Arbeiten in frühbronzezeitlichen Siedlungen in der Region und Untersuchungen zur Land- und Viehwirtschaft. Neben der Erforschung von Gewinnung, Metallurgie, Verbreitung und wirtschaftlicher Bedeutung des Goldes soll eine 3D-gestützte Dokumentationstechnik zum Einsatz kommen, mit der die Fundstelle und ihre Umgebung kartografiert wird.

Kooperation mit dem Institut zur Archäologie Georgiens in Tbilissi

In alle Untersuchungen sind georgische Nachwuchswissenschaftler eingebunden, die im weiteren Projektverlauf zu längeren Gastaufenthalten nach Bochum kommen und Arbeiten über die Ausgrabungen in Sakdrissi schreiben werden. Die Forscher interessiert der Wandel des Goldes vom Prestigeobjekt zum Wirtschaftsmittel bis hin zu den Folgen der Goldgewinnung für wirtschaftliche und soziale Entwicklungen in der Region. Ebenso interessiert das Team, wie die Frühphase einer ersten Strategie zur Goldgewinnung aussah. Parallel zu den Ausgrabungen wird eine Gruppe von Geologen Goldproben aus dem Vorkommen nehmen und in Deutschland analysieren. Die Forscher erhoffen sich, zurückverfolgen zu können, wohin das in Sakdrissi gewonnene Gold gekommen ist, dazu werden auch Artefakte aus Museen untersucht.

http://www.epochtimes.de/articles/2007/09/01/161663.html

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Gold in Georgien

RUB-Archäologe gräbt ältestes, entdecktes Goldbergwerk aus

Kooperation mit georgischen Nachwuchswissenschaftlern      

 

Gold ist das erste Metall, das man allein wegen seines Prestigecharakters gewann und verarbeitete, in der Entwicklung der Kulturepochen spielte es eine herausragende Rolle. 2004 machte ein Forscherteam aus georgischen und deutschen Archäologen, darunter der federführende Wissenschaftler Prof. Dr. Andreas Hauptmann (Deutsches Bergbau-Museum Bochum) und RUB-Archäologe Prof. Dr. Thomas Stöllner (Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte und Deutsches Bergbau-Museum Bochum) bei einer Lehrausgrabung in Georgien einen sensationellen Fund: Ein frühbronzezeitliches Goldbergwerk bei Sakdrissi aus der Zeit von 3.000 v. Chr. In diesem Sommer beginnt ein dreieinhalb Jahre dauerndes Projekt, bei dem das Team das Bergwerk weiter ausgräbt und erforscht. Die Volkswagen-Stiftung fördert das Projekt, das auch die Förderung von georgischen Nachwuchsforschern vorsieht. Das Projekt wird in Zusammenarbei mit dem Georgischen Nationalmuseum, Otar Lordkipanidze Zentrum für Archäologie (Frau Dr. Irina Gambaschidze) durchgeführt.

 

Sensationelle Entdeckung

2004 entdeckten die Archäologen das Goldbergwerk in Sakdrissi. Auf das dritte Jahrtausend vor Christus datiert, erscheint es sensationell, da man bisher angenommen hatte, dass Gold in Flüssen als so genanntes Seifengold gewonnen wurde. Dass man das Edelmetall zu dieser Zeit schon in Stollen abbaute war bisher unbekannt. Die georgische Region ist bekannt für ihr Goldvorkommen, z.B. das Gold der Kolchis, welches auch in der Sage um das Goldene Vlies vorkommt.

 

Modernste Technologie im Einsatz

Das Projekt ist weitläufig angelegt: Ab Ende Juli führt Prof. Stöllner mit seinen Kollegen umfangreiche Grabungen im Goldbergwerk von Sakdrissi durch, ergänzt durch Arbeiten in frühbronzezeitlichen Siedlungen in der Region und Untersuchungen zur Land- und Viehwirtschaft. Die Archäologen verfolgen dabei mehrere Ziele: Neben der Erforschung von Gewinnung, Metallurgie, Verbreitung und wirtschaftlicher Bedeutung des Goldes soll eine 3D-gestützte Dokumentationstechnik, verbunden mit einem GIS (Geografisches-Informationssystem)-gestützten Informationssystem zum Einsatz kommen, womit man die Fundstelle und ihre Umgebung kartografieren und analysieren kann.

 

Kooperation mit dem Institut zur Archäologie Georgiens in Tbilissi

In alle Untersuchungen sind georgische Nachwuchswissenschaftler eingebunden, die im weiteren Projektverlauf zu längeren Gastaufenthalten nach Bochum kommen und Arbeiten über die Ausgrabungen in Sakdrissi schreiben werden. Die Forscher interessiert der Wandel des Goldes vom Prestigeobjekt zum Wirtschaftsmittel bis hin zu den Folgen der Goldgewinnung für wirtschaftliche und soziale Entwicklungen in der Region. Ebenso interessiert das Team, wie die Frühphase einer ersten Strategie zur Goldgewinnung aussah. Parallel zu den Ausgrabungen wird eine Gruppe von Geologen Goldproben aus dem Vorkommen nehmen und in Deutschland analysieren. Die Forscher erhoffen sich, zurückverfolgen zu können, wohin das in Sakdrissi gewonnene Gold gekommen ist, dazu werden auch Artefakte aus Museen untersucht.

 

Vorgeschichte

Im Sommer 2003 bewilligte die Stiftung dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum eine Förderung des Projekts „Auf- und Ausbau interdisziplinärer Konzepte in Forschung und Lehre im Bereich der Montantanarchäologie und Archäometallurgie in Georgien“. Die Forschungs- und Lehrkapazitäten konnten in den Bereichen erweitert und die Zusammenarbeit mit Natur- und Ingenieurwissenschaftlern in der Archäologie gestärkt werden. In Georgien fanden Lehrausgrabungen statt, wobei das Goldbergwerk ans Licht kam. In Folge dessen fand ein Symposium „Von Maikop nach Trialeti – Gewinnung und Verbreitung von Metallen und Obsidian in Kaukasien im 4.-2. Jahrtausend v. Chr.“ statt.

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Stämme der Kolcher

Schon vor 1,8 Mill. Jahren war die fruchtbare Ebene des Kaukasus von Jägern und Sammlern bewohnt. Östlich im nahen Gebrigsmassiv wurde bereits 6000 v. Chr. Kupfer abgebaut und der Fund alter Weintrauben zeugt vom Weinanbau um 5000 v. Chr.

 Östlich der eigentlichen Kolchis ging der Kolchiskultur des 2. Jahrtausends die nach den Flüssen benannte bronzezeitliche Kura-Arax-Kultur des 3. Jahrtausends v. Chr. voraus. Rund um ein altes Goldbergwerk und einer größeren Siedlung entwickelte sich eine Metallverarbeitende Kultur, die Handelsbeziehungen bis nach Mesopotamien aufwies.

 Archäologisch ist die als Kolchiskultur der Bronzezeit benannte materielle Hinterlassenschaft bereits seit dem 2. Viertel des 2. Jahrtausends v. Chr. in Westgeorgien nachzuweisen. Die Kultur ist durch Holzblockbauarchitektur, spezifische Keramik, landwirtschaftliche Bronzegeräte und Waffen gekennzeichnet.

 Ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. existierte in der Kolchis der Staat Kolcha. Nach einer Inschrift des Tiglat-pileser I. waren bereits Stämme der Kolcher als Kolchii im 12./11. Jahrhundert v. Chr. in Assyrien bekannt. Kolcha oder Kolchu wurde auch in urartäischen und assyrischen Quellen im 8./7. Jahrhundert v. Chr. erwähnt. In dieselbe Zeit fällt auch die erste Erwähnung bei den Griechen, und es taucht erstmals griechische Keramik auf. Herodot erwähnt das Volk der Kolcher und schreibt, es ähnele dem Ägyptischen. Eumelos von Korinth nennt das Land Kolchida.

 Dieser Staat wurde Ende des 8. Jahrhunderts von den Kimmerern und Skythen vernichtet. Später sollen kleinere Reiche dieser Völker dort entstanden sein. Die frühe Kultur der Kolcher ist durch zahlreiche Werkzeugfunde aus Bronze und Eisen bezeugt, die für eine hochentwickelte Landwirtschaft sprechen, sowie der frühe Weinbau. Besonderes Zeugnis dieser Kultur ist das religiöse Zentrum von Vani.

 Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. war das Königreich Kolchis als Sklavenhalterstaat am Schwarzen Meer nachweisbar.

 Das Hauptgebiet des Königreiches war zwischen der Hafenstadt Suchumi im Norden und der Mündung des Tschorochi im Süden. Es gehörte nie dem Perserreich der Achämeniden an, sondern übergab nur gelegentlich Geschenke nach freiem Willen.

Kolchis entwickelte anscheinend schon früh eine große Militärmacht, da auch der Sklavenhandel blühte. So konnte es über lange Zeit seine Unabhängigkeit bewahren.

 Nachdem Alexander der Große das Perserreich erobert hatte, soll ein gewisser Ason aus Pontos ganz Georgien erobert haben, auch Kolchis und seinen Nachbarstaat Iberien. Nachdem Ason unter Führung des Königs Parnawas von Iberien vertrieben worden war, fiel Kolchis in lose Abhängigkeit von dessen Reich und war somit der einzige Teil Georgiens, der nun nicht zu Iberien gehörte. Es blieb jedoch nicht lange unter dem Einfluss Iberiens. Im 2. Jahrhundert v. Chr. verlor es seine Selbstständigkeit an Pontos.

 Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. war Kolchis Teil des expandierenden Pontos. Mithridates VI von Pontos ließ Kolchis von seinem Sohn Mithradates Chrestus regieren, der jedoch bald wegen des Verdachts auf Verrat hingerichtet wurde. Während des dritten Mithridatischen Kriegs wurde sein Bruder Machares Herrscher über die Kolchis. Als Pontos jedoch 66 v. Chr. nach drei Kriegen von Rom endgültig besiegt wurde, geriet auch Kolchis in den römischen Machtbereich.

 Gnaeus Pompeius Magnus übergab nach seinem Sieg über Pontos die Kolchis 65 v. Chr. Aristarchus zur Regentschaft. 47 v. Chr., nach dem Fall Pompeius’, übernahm Pharnaces II als Günstling Ceasars die Regierung. Unter dessen Sohn Polemon I. gehörte Kolchis zum römischen Vasallenstaat des Bosporanischen Reiches. Später war die Kolchis ein eigenständiger Vasall Roms.

 Nachdem das Römische Reich und das Partherreich bis an die Grenzen von Kolchis herangewachsen waren, wurden die Konflikte zwischen beiden Staaten auch oft in der Kolchis ausgetragen. Jedoch blieb sie immer ein römischer Vasall. Zu dieser Zeit umfasste das Land ein Gebiet des heutigen West-Georgien und der Nordost-Türkei.

 In der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wanderten aus dem Südosten lasische Stämme in die Kolchis ein und vermischten sich mit der ansässigen Bevölkerung. In dieser Zeit zerfiel das Königreich Kolchis in kleinere Reiche. Im Süden das Reich der Heniocher und das der Makronen, im Zentrum Lasika (Lazika), der Staat der Lasen, und im Norden die Reiche der Abschiler und Abasgen. Von diesen wurde Lasika bald das mächtigste und entwickelte sich zum Nachfolgestaat von Kolchis. Dort kam es in der ausgehenden Spätantike, im 6. Jahrhundert n. Chr., immer wieder zu heftigen Kämpfen zwischen dem Oströmischen Reich und den Sassaniden (vor allem zwischen 541 und 562). Heute gehört die Region zu Georgien.

 In der Kolchis lebten unter anderem die Stämme der Machelones, Heniochi, Zydretä, Lazi, Apsilâ, Abasci, Sanigä, Koraxi, Koli, Melanchtâni, Geloni, Suani, Moschi und Bruchi.

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Das Goldene Vlies   

“Das Goldene Vlies ist das mythische und mystische Symbol für den Goldreichtum von Kolchis. Kolchis ist die antike Bezeichnung für einen Staat auf dem Gebiet des heutigen Westgeorgiens an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Durch außerordentlichen Reichtum an Goldschmuck hatte Kolchis vermutlich seinen Ruf als „goldreiches Land“ erworben, der auf unterschiedliche Weise auch von den griechisch-römischen Autoren unterstrichen worden ist.

Der Goldreichtum von Kolchis wird in der altgriechischen Literatur mehrfach ausdrücklich betont. In einem aus dem 4. Jh. v. Ch. stammenden Epitaph „Über den in Kolchis bestatteten Aietes“ heißt es: „Der König den goldreichen Kolchis, Aietes, wurde vom allmächtigen Schicksal, das die Götter bestimmen, hier ins Totenreich überführt“ .

Die deutlichsten Hinweise auf die „goldreiche Kolchis“ aber sind die Belegstellen bei Plinius, Strabon und Appian, in denen ausdrücklich auf die Methode der Goldgewinnung durch Waschen von Bach- und Flusssedimenten mit Hilfe von Schaffellen hingewiesen wird. Appian beschreibt die Goldgewinnung so: „Die vom Kaukasus kommenden zahlreichen Bäche führen unsichtbaren Goldsand hinab. Die örtliche Bevölkerung legt dicke Schafsfelle ins Wasser, um so den Sand aufzufangen, der auf diesen Fellen haftet. Vermutlich ist das goldene Vlies des Aietes von derselben Art gewesen“.

Die Berichte von der Goldgewinnung in den kolchischen Flüssen mithilfe von Schaffellen führte vermutlich zu der Sage des goldenen Vlieses. In dieser Sage, die als „Argonautensage“ bekannt ist, erhielt Jason von seinem Onkel Pelias den Auftrag, das goldene Vlies aus Kolchis zu entführen. Schon Strabon wies darauf hin, dass der Erz- und Metallreichtum von Kolchis der wahre Grund des Argonautenzuges gewesen ist.

 

Die Argonauten

Die Sage der Argonauten ist die erste umfassende Erzählung, die Europa der Region Kolchis näher gebracht hat. Als Argonauten werden in der griechischen Mythologie diejenigen Helden bezeichnet, die auf dem Schiff Argo von Iolkos nach Kolchis gefahren sind, um das sagenumwobenen Vlies zu erobern.

Nach der Überlieferung wurde Aison, der Herrscher von Iolkos, von seinem Bruder Pelias vertrieben. Um seinen Sohn, den jungen Jason zu retten, brachte Aison ihn zu dem Kentauren zur Erziehung. Als Jason herangewachsen war, kehrte er nach Iolkos zurück und forderte das Erbe des Vaters. Um die Heldenname zu gewinnen, beauftragte Pelias Jason goldene Vlies aus Kolchis zu holen. In Wirklichkeit fürchtete Pelias vor seinem Neffen aufgrund eines Orakelspruches, der ihn vor einem Jungen mit einem Schuh gewarnt hatte: Jason erschien vor Pelias in einem Schuh, weil er den anderen im Fluss verloren hatte.

Im Hafen von Iolkos wurde daraufhin ein großes, fünfzigruderiges Schiff gebaut, das den Namen „Argo“ erhielt. Da die Argonautenfahrt eine Generation vor dem Trojanischen Krieg angesetzt wird, gehören alle bedeutenden griechischen Heroen, die älter sind als Trojakämpfer, zu den Begleitern von Jason, so u. a. Orpheus, Herakles, Telamon, Peleus, Theseus.

Nach einen langen Fahrt erreichten die Argonauten die Ostküste vom Schwarzen Meer. Sie wurden vom Aietes, König von Kolchis, gastfreundlich aufgenommen. Als Jason von König Aietes das goldene Vlies verlangte, stellte ihm der König zwei Aufgaben: zum einen sollte Jason feuerschnaubende Stiere mit ehernen Füßen vor den Pflug spannen und mit ihnen pflügen, zum anderen sollte er Drachenzähne in die Furchen säen und mit den daraus wachsenden, gepanzerten Männern kämpfen.

Medea aber, die Tochter von Aietes, die mit Zauberkünsten wohl vertraut war, verliebte sich in Jason und gab ihm eine Salbe, die ihn gegen den Feueratem der Stiere schützte: so bestand der Held die erste Probe. Unter die gewappneten Männern der Drachensaat warf Jason auf Medeas Rat einen Stein, worauf die Waffen gegeneinander kehrten und einzeln Jason zum Opfer fielen.

Als Aietes trotz der Erfüllung der Aufgaben das goldene Vlies nicht herausgeben wollte, raubte Jason das goldene Vlies, nachdem er dessen Wächter, einen hundertäugigen Drachen mit einem Zaubermittel von Medea eingeschläfert hatte. Die Argonauten flüchteten mit Medea und nach verschiedenen Abenteuer kehrten nach Iolkos zurück. ”
 

Quelle:
Unterwegs zum Goldenen Vlies, Hgr. Andrei Miron und Winfried Orthmann, Saarbrücken, 1995.

Georgien, Schätze aus dem Land des goldenen Vlies, Hrs. I. Gambaschidze, A. Hauptmann. R. Slotta, Ü. Yalcin

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See also:

Троянские связи Колхиды. Золото древней Колхиды 

Колхида и Иберия

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